AbstractsBiology & Animal Science

Suicidal Erythrocyte Death - Regulation by the G-Protein Subunit G aplha i2 and occurrence in Heart Failure and Bronchogenic Carcinoma

by Rosi Bissinger




Institution: Universität Tübingen
Department:
Year: 2016
Posted: 02/05/2017
Record ID: 2133201
Full text PDF: http://hdl.handle.net/10900/71917


Abstract

Der suizidale Erythrozytentod, auch als “Eryptose” bezeichnet, ist eine besondere Form des Zelltodes, den Erythrozyten vor ihrer Seneszenz eingehen können. Verschiedene Xenobiotika, endogene Mediatoren und Erkrankungen verursachen eine Eryptose, ein Prozess, der durch morphologische Veränderungen wie z.B. durch die Umlagerung von Phospholipiden der Zellmembran („scrambling“) und Zellschwund gekennzeichnet ist. Mechanistisch wird die Eryptose durch eine erhöhte intrazelluläre Calciumkonzentration, welche wiederum durch einen erhöhten Calciumeinstrom durch nicht-selektive Kationenkanäle ausgelöst wird, eingeleitet. Die erhöhte zytosolische Calciumaktivität stimuliert Scramblasen was zur Translokation von Phosphatidylserin (PS) an die Erythrozytenoberfläche führt. Dieses Phänomen führt auch zur Aktivierung der Ca2+-abhängigen Kaliumkanäle was einen Ausstrom von Kalium und Wasser und einen anschließenden Zellschwund zur Folge hat. Andererseits kann eine Eryptose auch durch Ceramid eingeleitet werden, welches unabhängig von einer erhöhten intrazellulären Calciumkonzentration agieren kann. Das erythrozytäre Überleben wird außerdem durch eine zelluläre osmotische und energetische Homöostase und einem Redoxgleichgewicht reguliert. Eine Bandbreite an Signalmolekülen wie z.B. Kinasen sind für die Regulation der Eryptosemaschinerie bedeutend. Da eryptotische Erythrozyten schnell durch Makrophagen aus der Blutbahn eliminiert werden, könnte eine übermäßige Eryptose zur Entstehung einer Anämie führen insofern der Verlust an Erythrozyten nicht durch eine Produktion neuer Erythrozyten ausgeglichen wird. Es ist bekannt, dass eine vorherrschende Anämie die Lebensqualität von Patienten mit Lungenkrebs und akuter Herzinsuffizienz beeinträchtigt. Eine vorliegende Anämie kann als wichtiger Prognosefaktor für den Verlauf dieser Erkrankungen herangezogen werden. Im ersten Teil der vorliegenden Dissertation wurde die Hypothese, eine erhöhte Eryptose trage zur Entstehung einer mit Lungenkrebs und akuter Herzinsuffizienz assoziierten Anämie bei, untersucht. Die vorliegenden Daten zeigen, dass Patienten, die entweder an Lungenkrebs oder akuter Herzinsuffizienz leiden, eine erhöhte Retikulozytose aufweisen was auf einen erhöhten Erythrozytenumsatz hinweist. Den vorliegenden Beobachtungen zufolge ist die erythrozytäre Phosphatidylserinexposition bei Lungenkrebs ohne und mit zytostatischer Behandlung im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe deutlich erhöht. Die Erythrozyten der Lungenkrebspatienten zeigen ein erhöhtes Forward Scatter (stellvertretend für das Zellvolumen) und ein erhöhtes Level an oxidativem Stress und Ceramid. Diese Effekte könnten auf Komponenten im Plasma der Lungenkrebspatienten zurückgeführt werden. In ähnlicher Art und Weise zeigen auch Patienten mit akuter Herzinsuffizienz einen erhöhten Prozentsatz an Phosphatidylserin-exponierenden Erythrozyten, begleitet von einem erniedrigten Forward Scatter und erhöhtem oxidativem Stress. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die vorliegenden Daten auf die Eryptose als einen… Advisors/Committee Members: Lang, Florian (Prof. Dr.) (advisor).